MEPHISTO

Mephisto

MEPHISTO

„Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler…“

Mit diesem Satz endet der berüchtigte Roman des ältesten Sohns von Thomas Mann über seinen geliebten Feind, den Staatsintendanten Gustaf Gründgens. Im Roman geistert Gründgens als Hendrik Höfgen durch die Irrungen und Wirrungen der späten 20er. Theaterbühnen, Freunde, Frauen, Ideologien – er wechselt sie alle mit der faszinierend-abstoßenden Nonchalance eines Chamäleons, dem nur eines heilig ist: sein eigener Ruhm. In der Figur des gefallenen Clowns Mephisto findet er die Rolle seines Lebens. Sie macht ihn zum Theatersuperstar, kettet ihn aber auch zeitlebens an das Böse in seiner irisierendsten Form – der Verlockung nach künstlerischer Unsterblichkeit. Jahrzehntelang wegen Streitigkeiten mit Gründgens‘ Erben in der Bundesrepublik verboten, wurde die bitterböse Satire über Karrierismus unter totalitärer Ägide zu einem Schlüsseltext über die Zeit vor Hitlers Machtergreifung.

Theater Impuls spielt seine Adaption über den sardonischen Pakt des Künstlers mit der Macht als grelles Panoptikum und zeitlose Reflexion über die Frage nach der ganz persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen in einer amoralischen Gesellschaft. Denn auch heute kann sich niemand mehr mit so einfachen Selbstbeschreibungen seiner kollektiven Verantwortlichkeit für die abgründigen Verwerfungen einer fehlgeleiteten Weltordnung entziehen…


mit Franz Brandhuber, Simon Brüker, Constanze Fennel, Urs Klebe, Conny Krause, Sönke Küper, Matthias Lettner, Christina Matschoss, William Newton, David Thun, Bernd Vogel

Regie: Andreas Wiedermann

Ausstattung: Uta Lederer-Hensel


Hier gibt es die Fotos